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Richtige Länge beim Raubfischvorfach

Raubfische haben scharfe Zähne, das ist hinlängliche bekannt. Welche Funktion ein Vorfach für Hecht und Zander noch erfüllen muss, erfährst Du hier.

Wie lange sollte mein Raubfischvorfach beim Hecht- und Zanderangeln sein?  

Wichtigste Aufgabe des Vorfachs beim Raubfischangeln ist der Schutz vor den Zähnen des Hechts. Zudem dienen sie dazu, scheue Fische nicht direkt vor der Hauptschnur oder einem Stahlvorfach zu warnen. Geringere Sichtbarkeit ist also ebenfalls eine Funktion des Vorfachs. 
Die meisten fertig montierten Vorfächer zum Raubfischangeln werden in Längen zwischen 30 und 70cm angeboten, doch welche Länge ist für welchen Zweck wirklich sinnvoll und warum?
Soll das Vorfach zuverlässig vor den Zähnen großer Hechte schützen, so gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Stahlvorfach in verschiedener Ausführung sowie Titan. Fluocarbon und Hard-Mono bieten auch einen gewissen Schutz gegen das Durchbeißen, sind allerdings nicht 100%. Was die Länge des Stahlvorfachs anbelangt, sollte man stets mindestens 50-60cm bei großen Hechten, beim Schleppen und mit großen Ködern, auch noch etwas mehr verwenden. Das hat einen ganz einfachen Grund: überschlägt sich der Köder beim Biss, so verschwindet gleich das Doppelte an Vorfachlänge zwischen den Kiefern des Räubers. Dann muss immer noch genug Stahl da sein, sodass der Hecht die Hauptschnur nicht durchbeißen kann. 
Wer beispielsweise in extrem klaren Gewässern aus Gründen geringerer Sichtbarkeit ein Vorfach aus Fluocarbon verwendet, wählt dieses gerade beim Schleppfischen o.ä. meist länger. Möchte man mit Fluocarbon auf Hecht fischen, so sollte man die Stärke nicht unter 0,8mm wählen. 

Welches Material wofür? 

Wenn vermehrt mit kapitalen Hechten zu rechnen ist, sind Stahlvorfach und Titan als Vorfachmaterialien alternativlos. Geht es um die filigrane Fischerei auf Zander mit möglichen Hechten als Beifang oder die Naturköderfischerei auf Hecht, so sorgt das deutlich weiche 7x7-Geflecht für weniger Misstrauen beim Fisch. 
Soll das Stahlvorfach jedoch mehr Steifigkeit mitbringen, um ein Überschlagen des Köders im Wurf zu verhindern oder beispielsweise Jerkbaits hedderfrei führen zu können, so bietet sich 1x7-Stahlvorfach oder Titan als Vorfachmaterial an. Beide sind deutlich steifer und beugen somit Verhedderungen im Wurf vor. 
Es stellt sich noch die Frage: Was ist besser, Fluocarbon oder Stahlvorfach?
Fluocarbon ist perfekt für sehr klares Wasser, allerdings nur in Durchmessern über 0,8mm, alternativ bietet es eine gute Möglichkeit bei der Angelei auf Barsch und Zander, wenn Hechte lediglich seltener Beifang sind. Auch hier sollte man eine ausreichende Stärke wählen. Da das Fluocarbon eine wesentlich höhere Abriebfestigkeit aufweist als geflochtene Schnur, kann man gerade beim Zanderangeln im Fluss auch durchaus Fluocarbonvorfächer mit einer Länge von 100cm oder 120cm fischen. 
Hinzu kommt, dass Fluocarbon im Gegensatz zur sehr dehnungsarmen geflochtenen Hauptschnur für einen zuverlässigen Puffer sorgt, der auf den letzten Metern des Drills ein Ausschlitzen der Beute verhindert. 

Braucht mein Vorfach einen Wirbel? 

Wenn überwiegend Gummifische und Hardbaits zum Einsatz kommen, die nicht in irgendeiner Form um die eigene Achse rotieren, so ist ein Wirbel nicht zwingend von Nöten. Es genügt ein Snap am vorderen Ende, der den schnellen Köderwechsel ermöglicht. Kommen hingegen Spinnerbaits, Spinner oder Blinker zum Einsatz, so ist ein Wirbel dringend zu empfehlen. 

Gibt es Unterschiede bei der Qualität der Vorfächer? 

Viele von uns kennen sicher noch die dicken grünen Stahlvorfächer vergangener Tage. Diese sehen unter Wasser für den Fisch aus wie ein dicker Balken und sind darum nicht zu empfehlen. Materialien oder fertige Vorfächer mit flexiblem 7x7 oder 1x7-Geflecht in einem gedeckten Braunton eignen sich hier wesentlich besser. 
Ein großes Plus ist auch bei diesen Vorfächern eine dünne, transparente Gummiummantelung, die das Fischmaul schützt und auch dafür sorgt, dass das Vorfach nicht zu leicht knickt, beschädigt wird oder gar bricht. Fluocarbon hat denselben Lichtbrechungsindex wie Wasser, das heißt, dass es für Fischaugen noch wesentlich schlechter sichtbar ist als herkömmliches Nylonmaterial. Auch hierbei sollte man auf hochwertiges Material achten, da dieses höhere Tragkräfte, bessere Abriebfestigkeit und mehr Flexibilität mitbringt. Dünnere Durchmesser lassen sich beim Fluocarbon noch gut mittels Knoten verbinden, sodass Dropshot-Rigs oder Zandervorfächer gut geknotet werden können. Stärkere Durchmesser, 0,8mm und stärker für die Hechtfischerei müssen allerdings, wie auch Stahlvorfächer, mit Klemmhülsen verbunden werden.